Der Sommer war ja ein richtiger Reinfall. Ich war anfangs recht angetan und freute mich auf die kurze Hose und das Laufhemdchen. Mittlerweile gehe ich nicht mehr ohne dünne Regenjacke auf meine Runden. Ich bevorzuge asphaltierten Untergrund; daher nehme ich bei dieser Witterung auch die vielen Nacktschnecken wahr. Viele von denen sind schon von dem einen oder anderen Fahrradfahrer über den Jordan gebracht worden. Es treten die Innereien aus und das ist dann wahrlich kein schöner Anblick mehr. Folglich stellt sich für mich die Frage: Was würde passieren, wenn ich in meiner laufenden Art und Weise das Schicksal eines solchen Artgenossen besiegeln würde? Rutscht man dann aus? Spürt man dieses wahrscheinlich unerträgliche Gefühl eines zerplatzenden Weichkörpers? Ist der Schuh versaut? Wie lange schleppt man noch irgendwelche Überreste mit sich herum?
Alles in allem keine schönen Fragestellungen. Somit bleibt mir nur die Alternative: Ausweichen, hüpfen, tanzen; bloß nicht auf einer dieser glitschigen Wegschnecken treten. Schon vor ein paar Jahren haben diese einen Angriff auf meinen im Garten mühsam selbst gezüchteten Basilikum gestartet. Ich pflückte die Schnecken und verwies sie auf fliegender Art und Weise meines Grundstücks. Nach getaner Arbeit blieb noch der Schleim an meiner Hand; diesen abzuwaschen erwies sich damals als fast unüberwindliches Hindernis. Aus diesem Grund möchte ich jeden Kontakt mit dieser Spezies vermeiden.
Aber wann hört das denn wieder auf? In Deutschland sollen ja mittlerweile bis zu zwölf Exemplare pro Quadratmeter Kulturland vorhanden sein. Das ist doch unvorstellbar. Da macht doch in ein paar Jahren das Laufen keinen Spaß mehr und in Gummistiefeln gibt es doch angeblich Schweißfüße. Da die Ente der natürliche Feind dieser Gattung ist, hilft dann wohl nur noch ein Lauf in Begleitung einer befreundeten indischen Laufente. Aber das bleibt letztendlich abzuwarten…