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Hinten aus der Mitte direkt ins Knie…

Es wird in meiner Heimat die Zeitenwende eingeläutet. Die Gemeinde soll um 500 Menschen wachsen. Was erst einmal für den Außenstehenden im Zuge der Landflucht verlockend klingt, scheint für die Anwohner ein Albtraum zu sein. Durch ständiges Beten des Mantras “Es reicht endgültig!” betonen die rund 3.700 Einwohner Warngau ihre schiere Überforderung mit dieser Situation und warnen gleich Holzkirchen vor dem dann drohenden Untergang des bayerischen Kulturschatzes. In der Gemeinde wird gemunkelt, dass es sich um 24 Kinder und 476 junge Männer handeln soll. Wer streut denn diese Gerüchte: Ein jeder weiß, dass zum Zeitpunkt der Planung niemand sagen kann, wer konkret diese Unterkunft in Anspruch nehmen wird. Diese Migranten bringe man vor ihre baldigen Re-migration besser in zukunftsorientierte Aufnahmeeinrichtungen unter. Vergessen ist die Warngauer Flüchtlingsunterkunft, die lange nahe dem Kindergarten stand. Erfahrungen gibt es genug, Negatives gibt es nicht zu berichten.

Vor der Veranstaltung am 5. Februar 2024 überraschte mich eine weder linke noch rechte weibliche Stimme an zwei aufeinander folgenden Tag mit Flugblättern in meinem Briefkasten:

Ich frage mich da schon: Wo kommt das Geld für diese Aktionen und das Geld für die Plakate her? Wer genehmigt das Aufstellen dieser ausländerfeindlichen Propaganda auf seinem Grund? Wer hetzt geplant, offenbar gut organisiert diese verschlafene Gemeine auf?

Ich bin jedenfalls enttäuscht, dass es in Reihen der Bürger aus der Mitte kaum Widerstand gegen so einen haltlosen Blödsinn nationalsozialistischer Färbung gibt. Wem reicht den nicht die schon ausreichend konservativ ausgerichtete CSU und die Freien Wähler nicht mehr aus? Wer möchte offenen Auges die Zukunft für die nächsten 1.000 Jahre einen anderen Weg einschlagen?

Es sind in diesen Zeiten mehr offene Fragen und Antworten und auch die Demonstrationen der Menschen beruhigen mich nicht. Ich habe Angst um dieses Land der Dichter und Denker, der Freiheit und Toleranz, der Farbenlehre und der Kultur. Diese schöne Gegend mit seinen lustigen Bräuchen und Fremden- statt Gästezimmer wird wahrscheinlich bald nur noch in kurzen Urlauben zu ertragen sein.

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